Geschäftsbericht 2022

Grußwort

Portrait Heiner Wilms
Heiner Wilms – Geschäftsführer der Stadtwerke Grevesmühlen GmbH

Sehr geehrte Geschäftspartner, Kunden und Mitarbeiter,

das Jahr 2022 war für uns alle eine herausfordernde Zeit, geprägt von einer Energiekrise, die Deutschland fest im Griff hatte und das private, geschäftliche und soziale Leben von uns allen beeinflusst hat. In dieser Situation möchte ich Ihnen ein herzliches Dankeschön für die gute Zusammenarbeit und Verbundenheit aussprechen.

Als regionales Energieunternehmen tragen wir eine große Verantwortung für die Daseinsvorsorge unserer Region. Die Sicherstellung einer zuverlässigen Energieversorgung ist nicht nur eine Frage des Komforts, sondern auch ein entscheidender Faktor für das wirtschaftliche Wachstum, die Lebensqualität und das soziale Miteinander unserer Bürgerinnen und Bürger.

In dieser schwierigen Zeit haben die Stadtwerke eine Vorreiterrolle eingenommen. Wir sind stolz darauf, dass wir schon seit langem auf erneuerbare Energien setzen und unseren Beitrag zur Energiewende leisten. Während andere Regionen noch auf fossile Energieträger angewiesen sind, haben wir bereits frühzeitig erkannt, dass eine nachhaltige und umweltfreundliche Energieversorgung die Zukunft ist.

Unsere Investitionen in erneuerbare Energien, wie Wind- und Solarkraft, haben sich bewährt und tragen maßgeblich zur Reduzierung von CO2-Emissionen bei. Gleichzeitig setzen wir auf die Einbindung lokaler Unternehmen, um die regionale Wertschöpfung zu stärken. Durch partnerschaftliche Zusammenarbeit schaffen wir Arbeitsplätze und fördern die wirtschaftliche Entwicklung unserer Region.

Durch unsere engen Kooperationen mit lokalen Unternehmen und Initiativen haben wir innovative Projekte zur Energieeffizienz und erneuerbaren Energien in unserer Region vorangetrieben. Gemeinsam haben wir bereits beachtliche Fortschritte erzielt, und wir sind fest entschlossen, diesen Weg weiterzugehen.

Die aktuelle Energiekrise stellt uns vor neue Herausforderungen, aber sie bietet auch die Chance, unsere Vorreiterrolle weiter auszubauen. Wir werden weiterhin in die Modernisierung unserer Infrastruktur investieren und innovative Lösungen entwickeln, um unseren Kundinnen und Kunden eine sichere und nachhaltige Energieversorgung zu bieten.

Mit unserer Expertise und unserem Engagement möchten wir dazu beitragen, dass unsere Region zu einem Vorbild für andere wird, wenn es um erneuerbare Energien und eine nachhaltige Entwicklung sowie die Stärkung der regionalen Wertschöpfung und die Sicherstellung der Daseinsvorsorge geht.

Unser Jahr 2022

Die Mitarbeiter eines Energieversorgers oder Stadtwerkes sind stets von einer Vielzahl an täglichen und normalen Arbeitsaufgaben geprägt. Doch insbesondere im vergangenen Jahr wurden wir mit einer Fülle von zusätzlichen Herausforderungen konfrontiert. Neben den regulären Tätigkeiten mussten wir uns den Auswirkungen der Energiekrise stellen und gleichzeitig den Vorgaben der Bundesregierung gerecht werden.

Hintergrund:

Die Energiekrise, die unser Land im vergangenen Jahr erlebt hat, führte zu erheblichen Veränderungen in der Energiebranche. Die Bundesregierung ergriff Maßnahmen, um die Auswirkungen der Krise einzudämmen und eine nachhaltige Energieversorgung sicherzustellen. Als Energieversorger waren wir direkt von diesen Vorgaben betroffen und mussten unsere Arbeitsabläufe in kürzester Zeit anpassen.

Wir möchten einen Einblick in die vielfältigen Aufgaben geben, mit denen wir konfrontiert waren und wie wir diesen erfolgreich begegnet sind.

Alle Abteilungen unseres Unternehmens standen im vergangenen Geschäftsjahr den gestiegenen Anforderungen und den mit den Folgen der Bewegungen im Energiesektor gegenüber. Als Energieversorger waren wir gezwungen, die Vorgaben der Bundesregierung sowohl im Back- als auch im Frontoffice der Verwaltung und Technik sowie im Bereich der Entwicklung und Produktion umzusetzen.

Trotz vieler Hürden und Schwierigkeiten sind wir stolz darauf, dass wir diese erfolgreich gemeistert haben.

Verwaltung

Effektives Management interner Verwaltungsaufgaben:

Im Backoffice waren wir mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert. Eine der zentralen Aufgaben bestand darin, die gesetzlichen Vorgaben der Bundesregierung umzusetzen. Dies beinhaltete die Überwachung und Kontrolle des Energieverbrauchs, die Einhaltung von Emissionsgrenzwerten und die Förderung erneuerbarer Energien. Die Umsetzung dieser Vorgaben erforderte eine umfassende Überarbeitung unserer Prozesse und Systeme.

Für die Stadtwerke bedeutete die Soforthilfe im Dezember ein erheblicher Aufwand. Die Zahlungsläufe von tausenden Kunden mussten angepasst werden. Für die Zahlungen der Kundenentlastungen aus Bundesfinanzmitteln mussten die Stadtwerke in nicht unerheblich finanzielle Vorleistung gehen und diese parallel beantragen.

Ines Gebert, Prokuristin der Stadtwerke und Abteilungsleiterin Kaufmännische Abteilung: „Neben der Einführung einer neuen Version unserer Bearbeitungssoftware war für alle die Umsetzung der Maßnahmen der Bundesregierung zur Unterstützung der Bevölkerung im Rahmen der Energiekrise das Hauptthema 2022“

Digitale Stadt Grevesmühlen GmbH

Im Rahmen der Umsetzung der USV (unterbrechungsfreie Stromversorgung) für die Stadtwerke haben wir das komplette Projektmanagement übernommen. Dies umfasste die Auswahl der geeigneten Systeme, die Installation, Konfiguration und laufende Wartung.

Für die WOBAG haben wir das erste Smart Home-Projekt erfolgreich abgeschlossen. Dies beinhaltete die Integration von intelligenten Technologien in Wohngebäuden, um den Bewohnern eine effizientere und komfortablere Wohnatmosphäre zu bieten sowie die laufende Betreuung.

Im Bereich Smart City haben wir die Planung und Umsetzung des W-LAN-Ausbaus für das Piraten Open Air und das Portal "Grevesmühlen erleben" übernommen. Darüber hinaus wurden durch uns die Pflege, den Support und die Erweiterung dieser Technologien sicherstellt, um den Bürgern Zugang zu wichtigen Informationen und Veranstaltungen zu ermöglichen.

Wir haben erfolgreich die Umsetzung von Schulwebseiten durchgeführt und auch hier das komplette Projektmanagement übernommen. Dazu gehören die Entwicklung und die Gestaltung von informativen und benutzerfreundlichen Webseiten für verschiedene Schulen, um die Kommunikation mit Eltern, Schülern und Lehrern zu verbessern.

Unser Team übernahm die Projektbetreuung für laufende B2B-Projekte, darunter auch die Webseiten der Stadtverwaltung und Stadtwerke. Wir haben auch die Aktualisierung von Branchenbucheinträgen, Veranstaltungsinformationen und Neuigkeiten sowie die Pflege der Social-Media-Präsenz übernommen, um die Sichtbarkeit und den Informationsfluss zu optimieren.

„Digitalisierung erweitert die Möglichkeiten um ein Vielfaches und damit die individuelle Wertschöpfung.“ Zitat Steffen Weihe, Digitale Stadt Grevesmühlen GmbH

Soziales und kulturelles Engagement

Im Jahr 2022 setzte unsere Firma erneut ihr Engagement für die Gemeinschaft von Grevesmühlen und ihrer Umgebung fort, indem sie Geld- und Sachspenden an verschiedene Organisationen und Vereine leistete. Diese Bemühungen spiegeln unser tief verwurzeltes Bestreben wider, die Lebensqualität in unserer Region nachhaltig zu verbessern und einen positiven Einfluss auf die Menschen vor Ort auszuüben.

Unsere Unterstützung erstreckt sich auf zahlreiche regionale Aktivitäten, von der Sicherheit unserer Gemeinde durch die finanzielle Unterstützung der Feuerwehr bis hin zur Förderung des Sports durch die Unterstützung unserer leidenschaftlichen Sportvereine. Darüber hinaus setzen wir uns auch aktiv für soziale Projekte ein, die dazu beitragen, das Wohlergehen unserer Mitbürger zu verbessern und die Gemeinschaft zu stärken. Wir sind stolz darauf, dass unsere Spenden in vielfältige Bereiche geflossen sind, wobei einige bemerkenswerte Beispiele die örtliche Feuerwehr, verschiedene Sportvereine und wichtige soziale Einrichtungen einschließen. Diese Auswahl unterstreicht unser vielseitiges Interesse an der Förderung verschiedenster Aktivitäten und die vielfältigen Wege, wie wir einen Unterschied in unserer Gemeinschaft bewirken können.

Wir sind fest entschlossen, auch in Zukunft einen positiven Einfluss auf unsere Region auszuüben und die bedeutsame Arbeit von Organisationen und Vereinen in Grevesmühlen und Umgebung zu fördern.

Technik

Uwe Dramm, stellvertr. Geschäftsführer und Prokurist der Stadtwerke sowie Abteilungsleiter Unternehmensorganisation: „Vom Ausbau der erneuerbaren Energien bis zur Digitalisierung der Arbeitsprozesse – unser Engagement und unsere Innovationskraft spiegeln sich in den Ergebnissen wider.“

Auch im technischen Bereich war das Jahr 2022 angefüllt mit vielfältigen Projekten, die unsere technische Erzeugung und Unternehmensentwicklung geprägt haben.

Erweiterung des Fernwärmenetzes im Grünen Gewerbegebiet Nord-West:

Die Planungen für den Bau der Fernwärmeleitung und Klärgasleitung wurden 2022 vorangetrieben. Mehrere regionale Dienstleister waren in die Projektvorbereitungen involviert. Die Inbetriebnahme erfolgt noch im Herbst 2023.

Schaffung weiterer Erzeugungskapazitäten:

Das Projekt zur Planung, Bau und Errichtung einer Biomethananlage begann am 1. Januar 2021 und hat das Ziel, Input-Stoffe auf nachwachsenden Rohstoffen und Abfallprodukten lokal zu verwerten und daraus erneuerbare Energien zu produzieren. Im Jahr 2022 wurde die Grundlagenermittlung erfolgreich abgeschlossen.

Optimierung Biogasanlagen im Degtower Weg:

Um den biologischen Abbauprozess der Substrate zu verbessern, haben wir am Fermenter der Biogasanlage II eine Zusatzheizung installiert. Somit wird in den kalten Wintermonaten die Temperatur optimal in den Gärbehältern gesteuert, um eine maximale Energieausbeute zu erreichen.

Erstellung eines Notstromkonzeptes für das gesamte Unternehmen:

Im Zuge der Energiekrise haben wir begonnen, unser Notstromkonzept zu erweitern und entsprechend der aktuellen Situation zu überarbeiten. Das Handlungspapier entspricht den aktuellen gesetzlichen Vorgaben und wird innerhalb des vorgeschriebenen Zeitrahmens bis zum 1. Oktober 2023 erstellt.

Ausrüstung der Fernwärme Hausanschlussstationen mit Fernwirkreglern der Firma Schneid zur digitalen Überwachung und Optimierung des Fernwärmenetzes:

Im Jahr 2022 wurden 78% der Hausanschlussstationen der Wobag visualisiert. Es wurden Funkstrecken aufgebaut und Hausanschlussstationen mit Fernwirkreglern ausgestattet.

Digitalisierung der Arbeitsprozesse in der Abteilung Technik:

Um unsere Arbeitsabläufe zu digitalisieren, haben wir eine eigene App entwickelt. Diese Datenbank „Dia One“ ist bereits erfolgreich im Einsatz. Somit sind wir jetzt in der Lage sämtliche technischen Daten digital zu erfassen, auszuwerten und dadurch zu optimieren.

Torsten Perschk, Technischer Leiter und Abteilungsleiter Erzeugung der Stadtwerke: „Das vergangene Jahr war für uns geprägt von einer Vielzahl an innovativen Projekten, die wir begonnen, fortgeführt oder erfolgreich abgeschlossen haben.“
Jens Wilms, Leiter Projektentwicklung der Stadtwerke: „Als Energieversorger und Stadtwerk haben wir uns kontinuierlich den Herausforderungen der Branche gestellt und dabei den Fokus auf zukunftsorientierte Lösungen gelegt.“

Erneuerung der Zentralen Leittechnik:

„Herz und Hirn“ der Steuerung und Überwachung der gesamten Erzeugungsanlagen der Stadtwerke ist die Zentrale Leittechnik. Um diese auf dem neuesten Stand der Technik zu halten, wurden sowohl die Hard- als auch die Software vollständig modernisiert.

Eng verzahnt mit der Unternehmensentwicklung und der Erzeugung arbeitet die Abteilung Netze im Bereich Technik.

Aufbau der Ladeinfrastruktur in Grevesmühlen:

Mit dem steten Ausbau der Netzinfrastruktur wird die Realisierung der zunehmend benötigten Ladekapazität in der Stadt erfolgreich umgesetzt. Unter Anderem wurden Ladesäulen auf dem Stadtwerke-Gelände und bei einem Pflegedienst errichtet und weitere folgen.

Erstellung einer Studie zum Ausbau des Stromnetzes bis 2035:

Die Stadtwerke versorgen über ein 20/0,4-kV-Verteilnetz rund 10.500 Netzkunden. Infolge der immer weiteren Integration von Energieerzeugungsanlagen in das vorhandene Netz sowie Veränderungen der Netzverhältnisse durch Laständerung ist die Entwicklung eines Masterplans für das Stromnetz erforderlich geworden. Dazu wurde eine Zielnetzstudie für das Stromversorgungsnetz bis zum Jahr 2035 durchgeführt. Fazit ist, dass das Verteilnetz bei weiterem Zubau von Photovoltaik-Anlagen an seine Kapazitätsgrenzen stößt und damit hohe Netzverluste verursacht.

Auf Basis der Ergebnisse wurden erste Maßnahmen angewendet, und deren Umsetzung hat begonnen.

Mathias Fett, Abteilungsleiter Netze der Stadtwerke: „Wir wollen und werden auch zukünftig ein sicheres und wirtschaftlich optimiertes Versorgungsnetz betreiben.“

Weiter Bauaktivitäten im Netz 2022

Stromnetz:

  • Sanierung des Kabelortsnetzes und der Hausanschlüsse in der Pelzerstraße
  • Realisierung des Netzausbaus in der Lübecker Straße, Jahnstraße und im Degtower Weg
  • Schul-Campus-Gelände: Ausbau des Stromnetzes

Gasnetz:

  • Weitere Erschließung in Rüting, Hausanschluss 100 kW für ein Mehrfamilienhaus
  • Planmäßige Sanierung der Versorgungsleitung und Hausanschlüsse in der gesamten Pelzerstraße und in der Pfaffenhufe
  • regelmäßige Überprüfung von Gasrohrnetzen und sofortige Sanierung der beanstandeten Hausanschlüsse in der Bahnhofstraße

Unser Beitrag zu Erneuerbare Energien

Erneuerbare Energien sind Energiequellen, die sich kontinuierlich regenerieren und auf natürlichen Prozessen basieren. Im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen, wie Kohle, Erdöl und Erdgas, sind erneuerbare Energien nachhaltig und haben im Idealfall nur geringe oder keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt. Sie spielen eine entscheidende Rolle in der Bekämpfung des Klimawandels und der Reduzierung der Abhängigkeit von endlichen Ressourcen.

Die Stadtwerke Grevesmühlen GmbH setzt seit Jahren einen erheblichen Fokus auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien, vor allem in den Bereichen Windenergie, Photovoltaik und Biogasanlagen. Dieses Engagement zielt darauf ab, die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu reduzieren und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Um diese Ziele zu erreichen, fördern die Stadtwerke den Einsatz modernster Technologien in der Erzeugung erneuerbarer Energien und nehmen so seit Jahren eine Vorreiterrolle in diesem Bereich ein. Dies bedeutet, dass die Stadtwerke bestrebt sind, innovative Lösungen zu implementieren, die die Effizienz und Zuverlässigkeit der erneuerbaren Energieproduktion steigern.

Das Angebot von zertifiziertem Ökostrom an die Kunden der Stadtwerke zeigt das Bemühen des Unternehmens, erneuerbare Energien auch für die Allgemeinheit zugänglich zu machen und die Verbreitung sauberer Energiequellen zu fördern.

Die Entwicklung eines neuen Erzeugerstandorts im Gewerbegebiet Nordwest, in dem grüne Energie in das Wärmenetz der Stadt eingespeist wird, unterstreicht die Bemühungen der Stadtwerke, erneuerbare Energien nicht nur zur Stromerzeugung, sondern auch zur Wärmeversorgung einzusetzen. Dies kann dazu beitragen, den Einsatz von fossilen Brennstoffen in der Heizung und anderen Wärmeanwendungen zu reduzieren, was ebenfalls positive Auswirkungen auf die Umwelt hat.

Zusammenfassend trägt das Unternehmen durch seine Investitionen und den Ausbau der erneuerbaren Energien maßgeblich zur Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern bei und übernimmt eine aktive Rolle in der Förderung nachhaltiger Energielösungen.

Diese Bemühungen tragen nicht nur zum Klimaschutz bei, sondern können auch positive wirtschaftliche und soziale Auswirkungen haben, indem sie lokale Arbeitsplätze schaffen, mit der Einbindung lokaler Unternehmen die regionale Wertschöpfung stärken und die regionale Energieversorgung diversifizieren.

Windkraftanlagen

Technische Daten der Windkraftanlage N 149 bei Santow:

Betriebsstart 1. Quartal 2021
Nabenhöhe: 125 m
Länge der Blätter: 73 m
Rotordurchmesser: 149 m
Stromproduktion: ca.: 16 Mio kWh/ Jahr
Versorgt: ca.: 6.400 Haushalte

 

Wind ist eine unerschöpfliche Ressource und somit ein nachhaltiger Weg, um Strom zu produzieren, ohne fossile Brennstoffe wie Kohle oder Öl zu verbrennen. Dadurch wird die Abhängigkeit von nicht erneuerbaren Energien reduziert und CO2-Emissionen werden verringert, was dem Klimaschutz zugutekommt.

Ein weiterer Vorteil von Windkraftanlagen ist, dass sie oft in ländlichen Gebieten aufgestellt werden können, wo der Wind gut weht. Dadurch können lokale Gemeinschaften direkt von der Stromerzeugung profitieren und die regionale Wirtschaft gestärkt werden.

Zudem werden moderne Windkraftanlagen inzwischen so platziert, dass sie die Flugrouten von Vögeln und Fledermäusen meiden und über Bewegungsmessungen und gezielte Abschaltungen gesteuert. Studien haben gezeigt, dass der Beitrag von Windkraftanlagen zu Vogel- und Fledermaussterblichkeit im Vergleich zu diesen anderen Quellen gering ist.

Umfragen haben gezeigt, dass die Mehrheit der Menschen Windkraft als eine akzeptable Form der Stromerzeugung ansieht, vor allem wenn sie die Vorteile für die Umwelt und den Klimaschutz berücksichtigen.

Durch den Einsatz eines breiten Energiemixes und moderner Energiespeichertechnologien kann ein gut geplantes Netz von Windkraftanlagen an verschiedenen Standorten dazu beitragen, die Auswirkungen von Schwankungen zu reduzieren.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Windkraftanlagen eine wichtige Rolle bei der Nutzung erneuerbarer Energien spielen und somit positiv zur Verringerung der CO2-Emissionen und dem Klimaschutz beitragen.

Die Stadtwerke Grevesmühlen GmbH betreiben zwei Windkraftanlagen.

Eine Windkraftanlage bei Questin seit 2010 und seit 2021 eine der größten Windkraftanlagen in Mecklenburg-Vorpommern bei Santow.

Bei dieser Windenergieanlage handelt es sich um eine Anlage des Typs Nordex N 149 mit einem Rotordurchmesser von 149 m und Nabenhöhen von 125 m.

Schon bei der Planung und dem Bau unserer Anlagen haben sowohl fachplanerische- als auch natur- und artenschutzrechtliche Bestimmungen Berücksichtigung gefunden. Es wurden sämtliche vorgeschriebenen Abstände und Grenzwerte, wie z.B. Schallgrenzwerte, eingehalten. Eine Fledermausdetektion ist ebenso vorhanden wie schallmindernde Elemente auf den Rotorblättern und ein Schattenwurfmodul.

Photovoltaikanlagen

Photovoltaikanlagen sind Systeme zur Stromerzeugung, die das Sonnenlicht direkt in elektrische Energie umwandeln. Sie bestehen aus Solarzellen, die in der Regel aus Silizium hergestellt werden und auf den Dächern von Gebäuden oder auf Freiflächen platziert werden. Wenn Sonnenlicht auf die Solarzellen trifft, werden die Photonen des Lichts in den Zellen absorbiert und erzeugen dabei elektrische Spannung. Mehrere Solarzellen sind in Module gruppiert, und diese Module werden zu Photovoltaik-Panels zusammengefasst, um mehr Energie zu erzeugen.

Der große Vorteil von Photovoltaikanlagen liegt ebenfalls in der Nutzung erneuerbarer Energiequellen. Sonnenlicht ist eine unerschöpfliche Ressource, die jeden Tag zur Verfügung steht, und die Nutzung der Solarenergie führt nicht zu Treibhausgasemissionen oder Umweltverschmutzung. Dadurch tragen Photovoltaikanlagen maßgeblich zum Klimaschutz und zur Verminderung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen bei.

Zusätzlicher Vorteil von Photovoltaikanlagen ist die dezentrale Stromerzeugung, bei der der erzeugte Strom direkt vor Ort genutzt oder ins Stromnetz eingespeist werden kann. Dadurch werden Transportverluste minimiert, und lokale Gemeinschaften können von der eigenen Stromerzeugung profitieren.

Obwohl die Anfangsinvestition für Photovoltaikanlagen höher sein kann, führt die Nutzung von Sonnenlicht als kostenlose Energiequelle zu langfristigen Kosteneinsparungen. Die Stromerzeugungskosten pro kWh sind bei Photovoltaikanlagen im Laufe der Jahre oft günstiger als bei herkömmlichen Stromquellen.

Außerdem können Photovoltaikanlagen je nach Bedarf erweitert werden. Es ist möglich, weitere Solarmodule hinzuzufügen, um mehr Energie zu erzeugen, wenn sich die Strombedürfnisse erhöhen.

Zusammenfassend sind Photovoltaikanlagen eine umweltfreundliche und nachhaltige Möglichkeit, Strom aus Sonnenlicht zu erzeugen. Die Vorteile in Bezug auf erneuerbare Energien und die langfristigen Kostenersparnisse sind bedeutend.

Die zukünftige Energieversorgung geht uns alle an!

Deshalb betreibt die Stadtwerke Grevesmühlen GmbH neun Photovoltaikanlagen mit rund 7.500 Modulen. Diese liefern jährlich zusammen 1,4 Mio. Kilowattstunden Strom. Das sichert die Versorgung von circa 560 Haushalten.

Um sie aktiv mitzugestalten, hat die Stadtwerke Grevesmühlen GmbH die Initiative ergriffen und 2015 die Bürgergenossenschaft gegründet.

Bürger Grevesmühlens und des Umlandes können sich dadurch an der Realisierung von Projekten zur Nutzung Erneuerbarer Energien beteiligen.

Schon viele sind dieser Idee gefolgt.

Die Genossenschaft wird mittlerweile von weit mehr als 120 Beteiligten getragen.

Unternehmensziele sind der Erwerb und der Betrieb von Erneuerbaren-Energien-Projekten. Erstes konkretes Beteiligungsobjekt ist diese Photovoltaikanlage im Gewerbegebiet Nordwest in Grevesmühlen.

Die Freiflächenanlage am Baarssee wurde im Jahr 2013 mit einer Leistung von 477,12 kWp in Betrieb genommen. Damit können bei optimaler Sonneneinstrahlung rund 200 Haushalte mit Strom versorgt werden. (Aufbau von Nisthilfen an unserer PVA mit Unterstützung von Peter Neumann, Vogelexperte)

Biogasanlagen

 

Biogasanlagen im sind Anlagen zur Strom- und Wärmeerzeugung, die organische Materialien, wie z.B. Pflanzenreste, Gülle oder Mist, mithilfe von Mikroorganismen zersetzen. Dieser Prozess nennt sich anaerobe Vergärung. Die organischen Materialien werden in einem luftdichten Behälter, dem sogenannten Fermenter, unter Ausschluss von Sauerstoff abgebaut. Dabei entsteht Biogas, das hauptsächlich aus Methan besteht und als Brennstoff genutzt werden kann.

Die Rohstoffe für Biogasanlagen werden oft von regionalen Landwirtschaftsbetrieben geliefert, da Gülle und Pflanzenreste eine wichtige Quelle für die Biogaserzeugung sind. Durch die Nutzung von organischen Abfällen wird nicht nur Energie erzeugt, sondern es trägt auch zur nachhaltigen Verwertung von landwirtschaftlichen Reststoffen bei.

Der große Vorteil von Biogasanlagen im liegt in ihrer Rolle als erneuerbare Energiequelle. Das erzeugte Biogas ist eine nachhaltige Ressource, da die organischen Materialien kontinuierlich nachwachsen. Dadurch reduziert der Betrieb von Biogasanlagen die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und trägt zum Klimaschutz bei, indem Treibhausgasemissionen verringert werden.

Zusätzliche Vorteile von Biogasanlagen im Flexbetrieb sind:

Flexibilität in der Energieerzeugung: Biogasanlagen können flexibel betrieben werden. Dies bedeutet, dass die Anlagen sowohl Strom als auch Wärme erzeugen können, je nach Bedarf und den aktuellen Marktbedingungen. Die Flexibilität ermöglicht es, den erzeugten Strom ins Stromnetz einzuspeisen oder lokal zu nutzen und die Wärme für das örtliche Fernwärmenetz bereitzustellen. Dadurch kann die Anlage optimal in das Energiesystem integriert werden.

Insgesamt sind Biogasanlagen im Flexbetrieb eine vielversprechende Möglichkeit, erneuerbare Energie zu erzeugen und gleichzeitig landwirtschaftliche Reststoffe sinnvoll zu nutzen. Die Vorteile in Bezug auf erneuerbare Energien und regionale Wertschöpfung überwiegen die potenziellen Bedenken, vorausgesetzt, dass die Anlagen umweltverträglich geplant und betrieben werden.

Die Stadtwerke betreiben zwei Biogasanlagen.

In den Biogasanlagen der Stadtwerke werden nachwachsende Rohstoffe wie Mais und Gülle aus der regionalen Landwirtschaft genutzt, um Biogas zu erzeugen. Das so gewonnene Gas wird in ein Blockheizkraftwerk geleitet und dort in Strom und Wärme umgewandelt. Die Wärme wird in das örtliche Fernwärmenetz eingespeist. „Hierdurch können rund 1.500 Haushalte mit Wärme und 3.600 Haushalte mit Strom versorgt werden“

Fernwärme

Fernwärme ist ein System zur Bereitstellung von Wärmeenergie für Gebäude und Haushalte über ein Netzwerk von Rohrleitungen. Statt jede Einheit einzeln zu beheizen, wird die Wärme zentral erzeugt und über isolierte Rohrleitungen zu den Verbrauchern transportiert. Die Wärme kann aus verschiedenen Quellen stammen, darunter Abwärme aus Industrieprozessen, Geothermie, Biomasse oder auch Wärmekraftwerken.

Der Vorteil von Fernwärme liegt in ihrer Effizienz. Anstatt in jedem Gebäude getrennt Heizungsanlagen zu betreiben, können größere und effizientere Wärmeerzeugungsanlagen genutzt werden, um Wärme für eine ganze Gemeinschaft zu erzeugen. Dies führt zu Energieeinsparungen und verringert den individuellen Energieverbrauch.

Nutzung erneuerbarer Energien: Fernwärme kann aus erneuerbaren Energiequellen wie Biomasse, Geothermie und Solarenergie gespeist werden. Dadurch wird der Einsatz von fossilen Brennstoffen reduziert und der ökologische Fußabdruck verringert.

Abwärmenutzung: Industrieprozesse erzeugen oft Abwärme, die normalerweise ungenutzt bleibt. Fernwärmesysteme können diese Abwärme einsammeln und zur Beheizung von Gebäuden verwenden. Dadurch wird Energie wiederverwendet und weniger Wärme geht verloren.

Effizienzgewinne: Große Wärmeerzeugungsanlagen sind oft effizienter als kleine Heizungsanlagen in einzelnen Gebäuden. Dies führt zu einem geringeren Gesamtenergieverbrauch und unterstützt die Energiewende.

Insgesamt ist Fernwärme ein Weg, um Heizung und Warmwasser effizienter und nachhaltiger bereitzustellen. Die Vorteile in Bezug auf Energieeinsparungen, Nutzung erneuerbarer Energien und Abwärmenutzung sind bedeutend und überwiegen die potenziellen Bedenken, insbesondere wenn die Systeme sorgfältig geplant und betrieben werden.

Das Fernwärmenetz in Grevesmühlen ist vorbildlich.

Durch das städtische Fernwärmenetz in Grevesmühlen wird Wärme aus zwei Biogasanlagen und einem Blockheizkraftwerk eingespeist. Das Versorgungsnetz wurde nach und nach erweitert und somit konnten private, gewerbliche und kommunale Kunden neu dazu gewonnen werden.

Rund 1.700 Haushalte wurden 2022 mit umweltfreundlicher Fernwärme in Grevesmühlen versorgt.

Ein weiterer Ausbau ist geplant.

Ausblick

In den kommenden Jahren stehen die Energieversorger zweifellos vor gewaltigen Herausforderungen, die ihre Branche auf vielfältige Weisen beeinflussen werden. Gerade erst hat der Bundestag das Gebäudeenergiegesetz (GEG) verabschiedet, was bei Verbrauchern zu erheblicher Verunsicherung führt. Diese neuen Regelungen werfen viele Fragen auf und verlangen von den Versorgern eine intensive Kommunikation, um die Kunden aufzuklären und zu unterstützen.

Ein weiteres Problem, das in den letzten Jahren noch deutlicher zutage getreten ist, ist die Tatsache, dass Energie ein bedeutender Treiber für die Inflation ist. Die steigenden Energiepreise belasten nicht nur die Haushalte, sondern haben auch Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft.

Allerdings eröffnen sich in dieser turbulenten Zeit auch Chancen für die Energieversorger. Sie können ihre Position in wichtigen Produktfeldern wie Wärmepumpen, Solarlösungen und E-Mobilität stärken und damit ihren Kunden ein Gefühl von Vertrauen und Zuverlässigkeit vermitteln. Diese Entwicklungen erfordern jedoch, dass die Versorger mutige neue Wege einschlagen und Innovationen vorantreiben.

Unsere Firma ist entschlossen, auch in den kommenden Jahren eine Vorreiterrolle einzunehmen und hat ehrgeizige Ziele gesetzt:

Wir werden das Fernwärmenetz entsprechend der kommunalen Wärmeleitplanung erweitern, insbesondere im Grünen Gewerbegebiet Nord-West. Zusätzlich werden wir den Bau der Fernwärmeleitung zum sogenannten "AWG Viertel" von der Abzweigung der Transportleitung Malzfabrik vorantreiben.

Wir planen den Bau und die Inbetriebnahme einer Biomethananlage, um nachhaltige Energiequellen zu fördern und unsere Umweltauswirkungen zu reduzieren.

Die Umsetzung und Erweiterung der Photovoltaikanlage für die Genossenschaft Zukunftsenergie e.V. wird ein Schwerpunkt sein, um erneuerbare Energie zu fördern und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.

Der bedarfsgerechte Ausbau unserer Ladeinfrastruktur wird vorangetrieben, um die steigende Nachfrage nach Elektromobilität zu decken. Auch wir planen die Umstellung unseres Fuhrparks auf Elektromobilität, um unseren eigenen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und ein Vorbild für nachhaltige Mobilität zu sein.

Wir werden unsere Digitalisierungsbemühungen in allen Bereichen verstärken, um effizienter und kundenorientierter zu werden. Das gilt sowohl für unsere technischen Bereiche als auch alle kaufmännischen Abteilungen. Dabei ist es eine besondere Herausforderung alle gesetzlichen Vorgaben umzusetzen und in die bestehenden Strukturen zu integrieren.

Diese ehrgeizigen Ziele sind ein Ausdruck unseres Engagements, die Herausforderungen der kommenden Jahre anzunehmen und unsere Rolle als verantwortungsbewusster Energieversorger auszubauen. Wir sind fest entschlossen, unseren Kunden weiterhin hochwertige Dienstleistungen zu bieten und gleichzeitig aktiv zur Bewältigung der drängenden Umweltprobleme beizutragen.

Grußwort

Vielen Dank, dass Sie uns durch das Jahr 2022 begleitet haben.

Wir hoffen, es hat Ihnen genauso so viel Spaß gemacht wie uns und wir Ihr Interesse an den Stadtwerken sowie unserer Arbeit wecken konnten.

Auf Wiedersehen und bis zum nächsten Jahr.

Fotos und Videos
Jörn Lehmann www.lehmann-photo.de
mimas media www.mimas-media.de
Stadtwerke Grevesmühlen GmbH

 

Gender-Hinweis

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichten wir auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d). Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

Unser Motto ist Verständlichkeit und schnelle Erfassbarkeit. Wir bemühen uns, Inhalte nicht in Schachtelsätzen zu verpacken. Wir verwenden juristische Fachbegriffe nur dann, wenn die Genauigkeit das erfordert oder wenn wir zitieren.

Sie dürfen aber davon ausgehen, dass wir die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen gleichermaßen schätzen.

Wir sind uns bewusst, dass das Gender-Thema bei der Positionierung als Arbeitgeber und Institution in der Region zunehmend eine Rolle spielt und wohl auch immer wichtiger wird.